Das Projekt Nord Stream 2 befindet sich zurzeit in einem Entwicklungsstadium, in dem praktisch kein Zweifel daran besteht, dass es zu Ende geführt wird. Die Frage ist nur, welche politischen und wirtschaftlichen Kosten durch seine Inbetriebnahme entstehen und ob es (welt)wirtschaftlich gesehen voll funktionstüchtig sein wird. Der Ausgang der aktuellen Prozesse könnte bedeutenden Einfluss darauf haben, wie sich der europäische Energiemarkt künftig gestaltet.

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Im September erklärte der polnische Regierungssprecher Piotr Müller, dass sein Land bereit sei, Deutschland einen Ersatz für das problematische Nord Stream 2-Projekt anzubieten. Polen hatte beschlossen, die Situation zu seinem Vorteil zu nutzen und an ein Vorhaben zu erinnern, dass es als Alternative zu Nord Stream 2 ansieht: die Erdgasleitung Baltic Pipe. Ist die Ersetzung von Nord Stream 2 realistisch?

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Die bereits vor 20 Jahren konzipierte Transkaspische Pipeline soll theoretisch das Potenzial besitzen, den europäischen Energiemarkt zu verändern. Jedoch ist dieses für die europäische Energiesicherheit so wichtige Projekt aus einer ganzen Reihe von Gründen geopolitischer, finanziell-wirtschaftlicher und ökologischer Natur ins Stocken geraten. Und die Aussicht darauf, dass der europäische Markt mit turkmenischem Erdgas beliefert wird, das als echte Alternative zu russischem Erdgas fungieren könnte, ist völlig ungewiss.

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Deutschland ist bestrebt, den Plan zur Entwicklung des nationalen Energiesektors konsequent und rigoros umzusetzen, um bis 2022 aus der Atomenergie und bis 2038 aus der Kohleverstromung auszusteigen. Die Regierung von Bundeskanzlerin Merkel setzt dabei in den kommenden Jahren auf einen Mix aus alternativen Energiequellen und Erdgas. In Gesprächen mit Experten und Entscheidungsträgern in Schlüsselpositionen wird deutlich, dass die Entscheidung über die Dekarbonisierung unvermeidlich ist.

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