Wirtschaft

Vor der russischen Invasion der Ukraine, der Preisexplosion auf dem europäischen Gasmarkt und dem Energie-Paradigmenwechsel in den Köpfen der europäischen Eliten war Russland traditionell der wichtigste Erdgaslieferant für Europa. Noch im Januar 2021 deckte Russland etwa 40 Prozent des europäischen Bedarfs. Derzeit liegt dieser Anteil laut Aussage der spanischen Energieministerin Teresa Ribera bei unter zehn Prozent.

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Die Weltwirtschaftslage zwingt die Industrienationen, allen voran die EU, aber auch Indien, sich auf die Suche nach alternativen Bezugsquellen für Erdöl zu machen. Die Situation wird noch dadurch verschärft, dass sich die USA kurzfristig auf die Eindämmung der Brennstoffpreise im eigenen Land konzentrieren und zumindest bis Dezember 2022 kein zusätzliches Öl auf den Weltmarkt bringen werden. Die von den G7-Ländern beschlossene Deckelung des Preises für russisches Erdöl trägt ebenfalls beträchtlich zur Unsicherheit auf den Märkten bei.

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Im Juli 2022 unterzeichneten die EU und Aserbaidschan eine Absichtserklärung über eine strategische Partnerschaft im Energiesektor – ein bedeutender Schritt. Es geht darum, die Abhängigkeit von den russischen Gasimporten zu verringern: Aserbaidschan verspricht, die Gasausfuhren nach Europa im Lauf der nächsten fünf Jahre zu verdoppeln. So ließe sich zumindest teilweise die „Gaslücke“ schließen, die sich seit Beginn des stillschweigenden Energiekriegs aufgetan hat, den Russland seit Ende Februar gegen die EU führt.

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Die grausame Romanze zwischen russischen Gaslieferanten und europäischen Verbrauchern hat in diesem Jahr ihren Höhepunkt erreicht. Anfang September, kurz vor dem Winter, schaltete der russische Staatskonzern Gazprom die Nord Stream 1-Pipeline ab, über die rund ein Drittel aller russischen Gasexporte in die EU abgewickelt werden (fast 15 % der gesamten Gasimporte der EU). Laut Gazprom war dies auf eine Fehlfunktion der Turbine zurückzuführen. Und während das russische Gas-Schwergewicht weiterhin daran festhält, dass das Problem rein technischer Natur sei, behaupten europäische Politiker und Branchenexperten, der Schritt sei eine Vergeltung für die zahlreichen Sanktionen, die gegen Russland nach seinem Einmarsch in der Ukraine im Februar verhängt wurden.

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„Wir haben als Europäische Union beschlossen, dass wir unsere Abhängigkeit von russischen fossilen Brennstoffen beenden werden“, verkündete EU-Präsidentin Ursula von der Leyen im September 2022 an der Princeton University. Aber es scheint, dass die Präsidentin der Europäischen Kommission mit dieser Aussage zu schnell vorgeht. Obwohl Kohle der fossile Brennstoff ist, der am wenigsten aus Russland importiert wird und nur etwa 2 % der gesamten EU-Importe aus Russland ausmacht, sind Öl und Petrochemikalien mit 85 % und Erdgas mit 9-11 % ein Problem.

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Die Energiekrise in Europa, die hauptsächlich durch die Notwendigkeit umfassender wirtschaftlicher Sanktionen gegen den Kriegstreiber Russland ausgelöst wurde, weitet sich stetig aus. Dies wird langfristig äußerst negative Folgen haben, und zwar in erster Linie für Deutschland, die größte europäische Volkswirtschaft.

Zwischen Januar und Juli bezahlte Deutschland mit 38,3 Milliarden Euro 164 Prozent mehr für den Gasimport als im selben Zeitraum des Vorjahres, trotz einer Verringerung der Einfuhren um 25,5 Prozent auf 64,9 Milliarden Kubikmeter.

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Für die ehemalige Bundeskanzlerin Angela Merkel ist der Krieg, der Ende Februar zwischen Russland und der Ukraine ausgebrochen ist, ein “tiefer Wendepunkt in der Geschichte Europas”. Diese Aussage hängt auch damit zusammen, dass der Konflikt nach Jahrzehnten der engen Zusammenarbeit mit Russland im Energiebereich jetzt eine 180-Grad-Wende in der deutschen Energiepolitik ausgelöst hat.

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Die mögliche Aufhebung der Sanktionen gegen die iranische Ölindustrie steht in diesen Tagen erneut ganz oben auf der politischen Tagesordnung. Die USA und die EU sind auf der Suche nach einer sofortigen Lösung für das Öldefizit, da sie angesichts eines möglichen umfassenden Ölembargos gegen Russland unter Zeitdruck stehen. Die Zahlen belegen den Umfang dieser Herkulesaufgabe: es geht darum, täglich 4,2 Millionen Barrel russisches Öl zu ersetzen (wenn die Lieferungen Russlands an ehemalige Sowjetstaaten außen vor bleiben), im Idealfall sogar die kompletten 4,7 Millionen.

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Der Beginn des Krieges in der Ukraine im Februar und die darauffolgenden umfassenden Sanktionen gegen Russland haben zu einer Kehrtwende in der Energiepolitik der EU geführt. Unter dem Druck ihrer Partnerländer und der eigenen politischen Elite erklärte die EU, ab 2027 ganz auf russisches Gas, Öl und Kohle verzichten zu wollen. Und dies obwohl die Zusammenarbeit im Energiebereich ein halbes Jahrhundert lang und sogar während tiefer politischer Krisen einer der wichtigsten Pfeiler der Beziehungen zwischen der Sowjetunion bzw. Russland und Europa gewesen ist.

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Der Angriff Russlands auf die Ukraine und die darauffolgenden beispiellosen Sanktionen haben Schockwellen auf dem Weltmarkt ausgelöst – jahrzehntealte Handelsbeziehungen stehen möglicherweise kurz vor dem Zusammenbruch. Der Energiesektor ist einer der am schwersten betroffenen Bereiche.

Russland läuft Gefahr, den ganzen westlichen Energiemarkt als Abnehmer zu verlieren. Die USA haben zumindest bereits einen Einfuhrstopp für russisches Öl und LNG verhängt, Großbritannien verabschiedete sich vom russischen „schwarzen Gold“, und die EU kündigte an, die russischen Energielieferungen innerhalb von ein paar Jahren schrittweise auf null zurückfahren zu wollen.

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Das Land könnte zu einem der wichtigsten europäischen Gasumschlagplätze werden, wenn es gelingt, Infrastrukturengpässe zu überwinden

Der Konflikt zwischen Russland und der Ukraine, der Ende Februar ausbrach, erschüttert die gesamte politische Landschaft der EU. Die Erschütterungen erreichen nach und nach alle Märkte und Wirtschaftszweige. Jetzt, wo ihnen das Ausmaß ihrer Abhängigkeit vom russischen Gas bewusst geworden ist, versuchen die Mitgliedstaaten der EU verzweifelt, ihre Gasversorgungssicherheit anderweitig zu garantieren. Unter Fachleuten gilt Spanien als eine mögliche Lösung des Problems. Das Land hat viel Potential als zukünftiger europäischer Gas-Hub und könnte möglicherweise die russische Gaslücke füllen.

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