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Die Transkaspische Pipeline (TKP), an deren Bau Turkmenistan interessiert ist, die es aber seit Jahrzehnten nur auf dem Papier gibt, hat kürzlich einen neuen Entwicklungsimpuls erhalten. Zumindest lässt sich dies vorsichtig schlussfolgern, nachdem Turkmenistan und die Türkei im April dieses Jahres in Ankara Verhandlungen geführt haben. Die beiden Länder unterzeichneten eine Absichtserklärung über eine verstärkte Zusammenarbeit im Gasbereich. Auch von der Wiederbelegung des Transkaspien-Projekts war bei den Verhandlungen die Rede. Im Mai unterzeichneten dann der türkische Energieminister Alparslan Bayraktar und der aserbaidschanische Wirtschaftsminister Mikail Dschabbarov ebenfalls eine Vereinbarung über eine Zusammenarbeit im Gassektor. Diese sieht den Transport von Erdgas aus Turkmenistan über Aserbaidschan und Georgien in die Türkei vor.
UNTERSTÜTZUNG JA, GELD NEIN
Die Länge der geplanten Erdgasleitung, die Turkmenistan und Aserbaidschan miteinander verbinden soll, beträgt in etwa 300 km. Die Pipeline soll in den Südlichen Gaskorridor integriert werden. Laut der Regierung Turkmenistans sollen die Interessen der Transitländer berücksichtigt und den europäischen Partnern ein ständiger Zugang zum Erdgas garantiert werden.
Es ist jedoch nach wie vor nicht klar, ob die Transkaspische Pipeline diesmal tatsächlich gebaut werden wird. Die ersten Gespräche über eine Ausfuhr der kaspischen Energieträger auf den Weltmarkt fanden bereits in der ersten Hälfte der 1990er Jahre nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion statt. Damals wuchs das Interesse an den Öl- und Gasvorkommen der Region, wodurch eine Diskussion über mögliche Transportwege in Gang kam. Bislang jedoch geht nur von der Gasinfrastruktur Aserbaidschans ein Diversifizierungsimpuls für die Region aus. Turkmenistan mit seinen riesigen Erdgaslagerstätten liegt so ungünstig, dass eine gewinnbringende Lieferung auf den lukrativen europäischen Markt nur über die bislang noch nicht vorhandene Transkaspische Pipeline möglich wäre. Das Land bemüht sich seit Jahrzehnten, seine Pläne für die Gaslieferung nach Europa umzusetzen – bislang jedoch ohne messbaren Erfolg.
Der Fachwelt sind die zahlreichen Hürden für den Bau der TKP hinlänglich bekannt. Erstens fehlt es an Investoren für das ehrgeizige Projekt, dessen Kosten auf die astronomische Summe von 20 Milliarden US-Dollar veranschlagt werden. Dies macht die Finanzierungsfrage zum Schlüssel des gesamten Projektes. Auf eine finanzielle Unterstützung seitens der EU kann Turkmenistan kaum rechnen. Die Europäische Investitionsbank hat bekanntlich beschlossen, keine Projekte zur Förderung fossiler Brennstoffe mehr zu finanzieren, und die Europäische Kommission will auch im Rahmen von TEN-E keine Gasprojekte mehr fördern. Dies bedeutet, dass Turkmenistan nicht nur der Zugang zu EU-Geldern verwehrt bleibt, sondern auch die Möglichkeit, private europäische Investoren an Land zu ziehen, die sich unter anderen Umständen vielleicht für die TKP interessiert hätten.
Doch es gibt noch weitere Hindernisse bei der Finanzierung. Turkmenistan verfügt zwar über bedeutende Erdgasvorkommen (das Land ist nach Russland, dem Iran und Katar der viertgrößte Produzent der Welt), doch es bestehen Zweifel daran, dass das zentralasiatische Land auch eine ausreichende Menge Erdgas wird fördern können. Es ist auch nicht klar, ob das jetzige Fördervolumen hoch genug wäre, um die TKP ausreichend zu füllen. Höchstwahrscheinlich müsste hierfür die Förderung ausgeweitet werden. Weitere Finanzierungsprobleme könnten sich durch einen Preisabfall auf dem Weltmarkt ergeben.
Zu diesem Ergebnis kommt auch die internationale Kreditratingagentur Fitch Ratings. In ihrem Bericht, der auf der Webseite der Organisation veröffentlich wurde, heißt es: „Die geplante Transkaspische Pipeline, über die turkmenisches Gas nach Europa exportiert werden soll, hat mit großen Entwicklungsschwierigkeiten zu kämpfen.“
Die Suche nach westlichen Geldgebern für die TKP ist seit über 20 Jahren erfolglos. Vor ein paar Jahren wurde angekündigt, der staatseigene Ölkonzern ADNOC aus den Vereinigten Arabischen Emiraten, der 2023 einen 30-prozentigen Anteil am aserbaidschanischen Gasfeld Abşeron erwarb, werde in die TKP investieren – allerdings ist dies bis heute nicht geschehen. Ende 2021 schien sich die amerikanische Firma Trans- Caspian Resources (TSR) für das Projekt zu interessieren. Sie versuchte, Investoren anzuwerben, jedoch nicht für den Bau der Gasleitung, sondern lediglich zur Finanzierung von Machbarkeitsstudien zu den technischen und wirtschaftlichen Aspekten des Projekts. Bis heute sind jedoch keine neuen Geldgeber bekannt geworden.
Turkmenistan selbst ist jedenfalls nicht bereit, Geld in die Pipeline zu stecken. Aserbaidschan ist nach wie vor der einzige Akteur, der das Projekt theoretisch zumindest teilweise finanzieren könnte. Die Gasleitung würde im Falle ihrer Umsetzung über aserbaidschanisches Staatsgebiet führen. Doch es ist klar, dass der Bau der Leitung ein Vielfaches dessen kosten würde, was Aserbaidschan dank der Transitvergütung einnehmen würde. Der aserbaidschanische Präsident Ilham Alijev nimmt denn auch kein Blatt vor den Mund: „Wir werden dieses Projekt natürlich nicht ins Leben rufen. Normalerweise wird eine Pipeline ja von dem Land gebaut, das über die Ressourcen verfügt“, so seine Äußerung auf einer Konferenz des internationalen Forums COP29 und Green Vision for Azerbaijan. Er wies darauf hin, dass es noch nie vorgekommen sei, dass ein Transitland die Kosten für den Bau einer Gasleitung übernommen hätte. Alijev ist außerdem davon überzeugt, dass auch nicht mit der Unterstützung ausländischer Investoren zu rechnen ist, da ja die europäischen Finanzinstitute bei Investitionen in fossile Brennstoffe Einschränkungen unterworfen sind.
Ein weiterer Faktor, der internationale Unternehmen davon abhält, in das teure Projekt zu investieren, ist die Tatsache, dass die zukünftige Nachfrage nach Erdgas seitens der EU unter den heutigen Umständen alles andere als klar ist.
ALLE WEGE FÜHREN NACH OSTEN
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Sollte die TKP gebaut werden, will Turkmenistan zusätzliche 30 Milliarden Kubikmeter pro Jahr für die EU fördern. Doch ist das Land dazu wirklich in der Lage? Diese Frage stellt sich Ayaz Museyibov, Berater des Direktors am aserbaidschanischen Zentrum für Wirtschafts- und Kommunikationsanalyse. Turkmenistan hat in seiner südöstlichen Provinz Mary ein riesiges Erdgasfeld, Galkynysch, das von der Gesamtmenge her eines der größten der Welt ist. Zusammen mit den benachbarten Lagerstätten Garakel und Jaschlar wird sein Volumen auf die Rekordmenge von 27,4 Billionen Kubikmetern geschätzt.
Allerdings geht man in Fachkreisen davon aus, dass es nicht gelingen wird, diese Vorkommen zur Auslastung der TKP anzuzapfen. Erstens ist Galkynysch 985 km von der Küstenstadt Türkmenbaşy am Kaspischen Meer entfernt, wo die Gasleitung ihren Anfang nehmen soll. Ein noch gewichtigeres Argument ist jedoch, dass alle zusätzlichen Fördermengen bereits für den Export nach China vorgesehen sind. China hat langfristige Lieferverträge mit Turkmenistan und erhält einen Großteil des turkmenischen Erdgases. Zwischen Januar und November 2023 beliefen sich diese Exporte auf 40 Milliarden Kubikmeter im Wert von 8,82 Milliarden US-Dollar.
Turkmenistan hat sich darüber hinaus verpflichtet, in der zweiten Phase der Erschließung von Galkynysch den Export nach China auf mehr als das Doppelte zu erhöhen. Durch den Ausbau der vierten Leitung der Pipeline Turkmenistan-Usbekistan-Tadschikistan-Kirgisistan-China soll die jährliche Ausfuhrmenge auf 65 Milliarden Kubikmeter gesteigert werden. In der dritten Ausbauphase kann das Land dann etwa 33 Milliarden Kubikmeter pro Jahr über die geplante Pipeline Turkmenistan-Afghanistan-Pakistan-Indien liefern. Für die Transkaspische Pipeline sind keine Fördermengen vorgesehen.
Turkmenistan kann der EU daher maximal 5 Milliarden Kubikmeter Erdgas verkaufen – Gas aus dem Erdgasfeld Block-1 am Ufer des Kaspischen Meeres, das gemeinsam mit dem malaysischen Öl- und Gasunternehmen Petronas erschlossen wurde. Davon geht zumindest die Analystin Dr. Tatjana Mitrowa vom Center on Global Energy Policy der Columbia University aus.
Für die europäischen Kaufinteressenten gibt es jedoch noch ein weiteres Problem, wenn es um das Erdgasfeld Galkynysch geht: die hohen Kosten, verursacht durch geologische Besonderheiten und die dadurch erschwerten Förderbedingungen. Die Vorkommen lagern in 4-5 km Tiefe und das Erdgas enthält einen hohen Schwefelanteil. Außerdem ist in der kalten Jahreszeit das Risiko groß, dass sich Hydratstopfen bilden.
Dr. Mitrowa weist außerdem darauf hin, dass die gesamte kaspische Region instabil ist und die dortigen autoritären Regime ein weiterer Hinderungsgrund für Investitionen sind. „Turkmenistan ist ein autoritär regiertes Land ohne Transparenz. Die Einnahmen aus dem Export von Erdöl und Erdgas dienen der Regierung in erster Linie zur Bereicherung der politischen Oberschicht“, so Mitrowa. Während China sich von solchen Verhältnissen nicht stören lässt, werden die europäischen Gaskäufer dadurch abgeschreckt.
Turkmenistan arbeitet mittlerweile im Gasbereich verstärkt mit Iran zusammen. Bei Verhandlungen im Juli dieses Jahres wurde vereinbart, die Gaslieferungen nach Iran auf insgesamt 40 Milliarden Kubikmeter jährlich auszuweiten. Das Land verfügt selbst über riesige Erdgasvorkommen, die sogar die turkmenischen in den Schatten stellen. Diese befinden sich jedoch beinahe allesamt im Süden des Iran, der vom genauso dicht besiedelten Norden, dem es an Gas mangelt, durch hohe Bergketten abgetrennt ist. Da es zwischen Iran und Turkmenistan keine natürlichen geografischen Barrieren gibt, bietet es sich an, Gas aus Turkmenistan zu importieren.
Im Juli wurde auch beschlossen, dass Iran eine neue, 125 km lange Gasleitung einschließlich dreier Gasdruckerhöhungsanlagen in Turkmenistan bauen wird. So kann die Liefermenge der Pipeline Dauletabad-Serachs-Changiran über die Gasmessanlage Chaloyuk nach Iran auf 40 Milliarden Kubikmenter pro Jahr erhöht werden.
Während der Bauarbeiten wird Iran, das zwischen Turkmenistan und Irak liegt, im Rahmen eines Swap-Geschäfts bis zu 10 Milliarden Kubikmeter Erdgas nach Irak schicken und im Gegenzug die gleiche Menge aus Turkmenistan erhalten.
Neben China und Iran möchte auch Afghanistan turkmenisches Erdgas kaufen. Die afghanische Regierung hat kürzlich einen neuen Versuch gestartet, den Bau der Trans-Afghanistan-Pipeline (TAPI) voranzutreiben, um am Gastransit über afghanisches Staatsgebiet verdienen zu können. Fachleute gehen davon aus, dass dieser jährlich etwa 350 Millionen US-Dollar in die afghanische Staatskasse spülen könnte. Im Februar 2024 besuchte eine Delegation der regierenden Taliban die turkmenische Hauptstadt, um Verhandlungen mit Vizepremier Batyr Amanov zu führen. Dieser erklärte, die Bereitstellung von Energieträgern für Afghanistan sei eine besondere Priorität der turkmenischen Regierung. Im September begann dann der Bau am Schlüsselabschnitt der TAPI zwischen Serhetabad und Herat. Afghanistan rechnet nicht nur mit Einnahmen aus dem Gastransit, sondern will auch Gas für seine nördliche Provinz Herat einführen. Amir Khan Muttaqi, Außenminister der afganischen Taliban-Regierung, hob hervor, dass Herat die am dichtesten besiedelte Provinz seines Landes sei und „ein guter Absatzmarkt für Turkmenistan“ werden würde.
TÜRKISCHE INTERESSEN
Außer Turkmenistan wirbt nur die Türkei für die Transkaspische Pipeline – ausgehend von der Erwartung, dass das turkmenische Gas über türkisches Staatsgebiet nach Europa gebracht werden würde. Den Europäern jedoch wird diese Variante wohl kaum schmecken. Das Problem besteht darin, dass Ankara wahrscheinlich mit der Unterstützung von Russlands Präsident Wladimir Putin rechnen kann. Putin hat diese Idee bereits mehrfach aufgebracht, um sein Gas, dessen Absatz in der EU in den letzten zwei Jahren eingebrochen ist, über diese Anbindung doch wieder auf dem europäischen Markt unterbringen zu können. Er will die Türkei zu einem gigantischen Gasumschlagplatz machen – jedoch wohlgemerkt mit Hilfe der Pipeline TurkStream statt mit der Transkaspischen Pipeline. Es ist nicht ausgeschlossen, dass den Europäern dann über die Türkei russisches Gas als turkmenisches untergejubelt würde. Der EU, die nach Kriegsbeginn in der Ukraine beschlossen hat, das russische Gas vom Markt zu verdrängen, wird dies wohl kaum gefallen.
Der türkische Präsident Erdoğan verfolgt gleichzeitig seine eigenen Interessen. Er rechnet damit, dass sein Land relativ schnell der größte Umschlagplatz für Erdgas in Richtung Europa werden könnte, wenn es soviel Erdgas wie möglich aus verschiedenen Quellen ins Land holen und dann als Mittler für die Europäer agieren kann. Damit könnte die Türkei ihre Bedeutung und ihr Ansehen auf der Weltbühne steigern. Außerdem hätte Ankara damit zusätzliche Möglichkeiten, bei einer Reihe von Streitpunkten Druck auf die EU auszuüben.
Russland ist bislang kategorisch gegen den Bau der Transkaspischen Pipeline. Moskau verweist dabei auf die Konvention über den Rechtsstatus des Kaspischen Meeres. Dieses Dokument wurde von den fünf Anrainerstaaten im Jahr 2018 unterzeichnet. Alle fünf Unterzeichnerstaaten müssen zustimmen, bevor ein Projekt umgesetzt werden kann, das ein Umweltrisiko darstellt. Moskau gibt an, der Bau der TKP könnte das empfindliche Ökosystem des Kaspischen Meeres zerstören. Dabei ist jedoch offensichtlich, dass es nicht Umweltbedenken sind, die Russland Kopfzerbrechen bereiten, sondern vielmehr die Tatsache, dass das Gas aus Turkmenistan dem russischen Erdgas den Rang ablaufen könnte.
WAS MACHT EUROPA?
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Westliche Politiker und Diplomaten haben sich in letzter Zeit häufiger mit dem Transkaspischen Korridor befasst. Die Angelegenheit stand beispielsweise auf der Tagesordnung eines Gesprächs zwischen dem Hohen Vertreter der EU für Außen- und Sicherheitspolitik, Josep Borrell, und Donald Lu, dem amerikanischen Unterstaatssekretär für Süd- und Zentralasien, bei ihrem Besuch in der Region. Es wurde zugegebenermaßen nichts Konkretes besprochen – die Diplomaten wiesen lediglich darauf hin, dass die Staaten Zentralasiens aus der allzu großen Abhängigkeit von Russland und China geführt werden müssten. Auch Margaritis Schinas, EU-Kommissar für die Förderung des europäischen Lebensstils, sprach das Thema während eines Besuchs in Usbekistan an. Er erwähnte sogar explizit die exorbitanten Baukosten für die Gasleitung und die Tatsache, dass sich nach wie vor noch keine Geldgeber gefunden haben. „Über solche Wirtschaftsprojekte entscheidet nicht die Politik. Sie sind von strategischem Interesse, aber die wirtschaftlichen Interessen müssen im Vordergrund stehen“, antwortete Schinas auf eine Frage nach den Zukunftsaussichten für die TKP.
Auch Daniel D. Stein vom Global Energy Center geht davon aus, dass die Wahrscheinlichkeit, dass sich ein Investor außerhalb Turkmenistans findet, gleich Null ist. Es sei praktisch unmöglich, außerhalb Nordamerikas eine grenzüberschreitende Gasleitung zu finden, die als kommerzielles Projekt ohne Beteiligung des Landes, das über die Ressourcen verfügt, gebaut wurde.
Doch selbst wenn sich Geldgeber finden und Turkmenistan genügend Gas fördern kann, um die Pipeline auszulasten, bleibt es unwahrscheinlich, dass das turkmenische Gas zu einem akzeptablen Preis nach Europa gebracht werden kann, fügt er hinzu. „Die Förderkosten sind aufgrund des hohen Schwefelanteils hoch, und die Lieferung ist ebenfalls kostspielig.“
Ein weiteres Hindernis für das turkmenische Gas auf dem Weg nach Europa ist die Tatsache, dass Turkmenistan für die weltweit größte Anzahl von Objekten verantwortlich ist, die Methan aus fossilen Brennstoffen ausstoßen. Für die EU ist dies angesichts ihrer Methanstrategie inakzeptabel. Darauf verweist unter anderem die Ratingagentur Fitch: „Das Projekt erfordert einen sehr hohen Kapitalaufwand und eine große Zahl von ständigen Abnehmern. Es könnte schwerfallen, solche Abnehmer zu finden, da die EU auf erneuerbare Energien umsteigen will und die Preise für fossile Brennstoffe in der Region weiterhin steigen.“
Ähnlich sieht das auch der Mitgründer und -leiter des jungen Unternehmens Trans-Caspian Resources, der ehemalige US-Botschafter in Turkmenistan, Allan Mustard. „Das Zeitfenster wird sich bald schließen. Die Energiewendepolitik wirkt sich stark auf die Unterstützung für das Projekt aus“, so Mustard.
Die Analyse der verschiedenen Perspektiven zeigt, dass es nach jetziger Sachlage für die EU wohl nicht zielführend wäre, langfristige Lieferverträge über große Mengen turkmenischen Pipelinegases abzuschließen. Außerdem ist Turkmenistan in Ermangelung der notwendigen Finanzierung momentan nicht in der Lage, seine ehrgeizigen Pläne für den Bau der TKP und den Export seines Gases nach Europa in die Tat umzusetzen.